ELTERN-KIND-BINDUNG

„Bäume brauchen Wurzeln, das weiss jedes Kind.

Und ein kleiner Baum kann umso besser wachsen und gedeihen,

je kräftiger seine Wurzeln sind, mit denen er sich im Erdreich verankert 

und seine Nährstoffe aufnimmt.

Nur wenn es einem kleinen Baum gelingt,

tiefreichende und weit verzweigte Wurzeln auszubilden,

wird er später auch Wind und Wetter,

ja sogar Stürme aushalten können“   

                                                         (Gebauer und Hüther)


Diese Gedanken von Gebauer und Hüther wiederspiegeln für mich eine tiefe Wahrheit. In einer Welt, die sich immer chaotischer zeigt, brauchen Kinder vor allem eins, Wurzeln die sie sicher im Erdreich verankern. Übersetzt, sie brauchen einen sicheren emotionalen Hafen, in den sie sich immer wieder zurückziehen können. Ich glaube, diesen Hafen können ihnen Eltern bieten, wenn sie mit emotionaler Zuwendung und Feinfühligkeit auf ihre Kinder eingehen.

Die vorgeburtliche Zeit und die ersten drei Jahre sind entscheidend. Wenn Kinder in dieser Zeit positive Erfahrungen mit ihren Bindungspersonen machen, können sie eine sichere Bindung aufbauen. Geschieht dies nicht, beeinträchtigen die Folgen häufig das ganze Leben. Heute weiss man, dass es klare Zusammenhänge zwischen früher Bindungsqualität und späteren Erkrankungen gibt. Ziel sollte es sein, von Anbeginn weg eine sichere Bindung aufzubauen, denn sie darf als emotionale Nahrung, die für unser Leben wichtig ist, bezeichnet werden.

Ich finde, Kindern muss Verständnis für ihre elementaren Bedürfnisse, offene Ohren und Herzen entgegengebracht werden. Deshalb ist in meinen Augen das Wissen um die Verletzlichkeit ihrer fühlenden Seelen, sowie die Wichtigkeit einer stabilen Eltern-Kind-Bindung von Anfang an so grundlegend. Nur so können Kinder tiefe und weitreichende Wurzeln bilden.